Verbrenner-Abgesang: Neue CO₂-Limits für Nutzfahrzeuge beschlossen​

Der Verbrenner steht auch im Transportgewerbe langfristig vor dem Aus. Grenzwerte bei CO2 und Schadstoffen sind mit ihm nicht mehr zu schaffen.​

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Mercedes-Benz Intouro

Die Abgasnorm Euro 7 und neue Grenzwerte bei CO₂ werden den Antrieb im Nutzfahrzeugbereich grundlegend verändern.

(Bild: Daimler)

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Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, ab dem Jahr 2050 klimaneutral zu sein. Dazu haben Vertreter des Europaparlaments und der EU-Länder eine Vereinbarung getroffen, die das Transportgewerbe nachhaltig verändern wird. Eine stärkere Begrenzung des Kohlendioxid-Ausstoßes für schwere Nutzfahrzeuge wie etwa Busse und Lkw ist mit Verbrennungsmotoren nicht mehr zu schaffen. Neue Stadtbusse sollen bis 2035 lokal emissionsfrei werden. Bis 2030 sollen sie ihre Emissionen im Vergleich zu 2019 um 90 Prozent reduziert haben. Für Lkw und Reisebusse einigten sich die Verhandlungsparteien auf CO₂-Emissionsreduktionsziele von 45 Prozent bis 2030, 65 Prozent bis 2035 und 90 Prozent bis 2040. Das Ende des Verbrennungsmotors ist damit auch in diesem Bereich absehbar.

Als Nächstes müssen Parlament und die EU-Staaten der Vereinbarung formell zustimmen, bevor sie in Kraft treten kann. Schwere Nutzfahrzeuge sind laut Angaben des EU-Rats derzeit für mehr als 25 Prozent der Treibhausgasemissionen im Straßenverkehr der Europäischen Union verantwortlich. Der europäische Verband der Automobilhersteller bezeichnete die Ziele als extrem herausfordernd. Es sei etwa wichtig, ausreichend Ladeinfrastruktur für E-Mobilität zu gewährleisten. Dafür wird eine Ladeinfrastruktur mit deutlichen höheren Ladeleistungen benötigt, als heute verfügbar ist.

Eine weitere Verschärfung von Grenzwerten ist auch im Rahmen der Abgasnorm Euro 7 absehbar. Für neu homologierte Nutzfahrzeuge soll sie ab Juli 2028 gelten, für alle Erstzulassungen ab Juli 2029. Vergleichbar mit der Messung bei Pkws gibt es auch bei Nutzfahrzeugen zwei Testverfahren. Auf dem Prüfstand findet der World Harmonized Stationary Cycle (WHSC) statt, auf der Straße der World Harmonized Transient Cycle (WHTC). Bis zur Abgasnorm Euro 6, die für alle erstmals zugelassenen Nutzfahrzeuge seit Ende 2013 gilt, wurde bei einigen Grenzwerten zwischen Prüfstand und Straße unterschieden. Mit der Euro 7 wird das beendet. Gleichzeitig wird der Ausstoß von einigen Schadstoffen stärker begrenzt. Ein Beispiel dafür sind Stickoxide, deren maximal erlaubter Ausstoß halbiert wird.

(mfz)