DDoS-Plattform von internationalen Strafverfolgern abgeschaltet

Internationale Strafverfolger haben eine DDoS-as-a-service-Plattform abgeschaltet und die Domain beschlagnahmt.

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Handscheillen auf einer Tastatur

(Bild: Oleksiy Mark/Shutterstock.com)

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Internationale Strafverfolger haben die DDoS-as-a-service-Plattform stresser.tech vom Netz genommen. Deutsche Kriminalbehörden wie das LKA Sachsen waren an der Aktion beteiligt.

Internationale Strafverfolger haben die Website beschlagnahmt, auf der DDoS-Dienste feilgeboten wurden.

(Bild: Screenshot / dmk)

Das Ermittlungsverfahren sei von der Generalstaatsanwaltschaft Dresden geführt worden. Im Rahmen der internationalen Operation "PowerOFF" hat das Cybercrime Competence Center des Landeskriminalamtes Sachsen zusammen mit einer US-amerikanischen Ermittlungsbehörde die kriminelle Online-Plattform abgeschaltet – im Aus- wie im Inland, schreibt die Behörde.

Die sächsischen Kriminalbeamten führen weiter aus, dass die von den Tätern genutzte IT-Infrastruktur zerschlagen werden konnte. Auf stresser.tech konnten Cyberkriminelle gegen Zahlung in Kryptowährungen DDoS-Attacken einkaufen, also Überlastungsangriffe, bei denen viele Rechner gleichzeitig etwa bei Webseiten anfragen, sodass die Server in die Knie gezwungen werden und reguläre Anfragen nicht mehr bedienen können.

Ein derartiger Angriff erfolgte am 28. September vergangenen Jahres auf die Internetseite der sächsischen Polizei. Er wurde auf der DDoS-Plattform erworben, erklären die Beamten. Während der rund eine halbe Stunde andauernden Attacke seien sowohl die Webseite www.polizei.sachsen.de als auch die Online-Wache nicht erreichbar gewesen. Es sei zu keinem Datenabfluss gekommen.

Die Operation "PowerOFF" laufe bereits seit 2022 und werde zusammen von internationalen Strafverfolgungsbehörden ausgeführt: US-Strafverfolgung, Europol, Bundeskriminalamt, niederländisches Nationalpolizeikorps, britisches NCA und polnische Cybercrime-Polizei listet das LKA Sachsen auf. PowerOFF hat die Schließung von Internetdiensten zum Ziel, die DDoS-Attacken anbieten.

Die Ermittlungen zu den Betreibern der Plattform werden fortgeführt, schließt die sächsische Landespolizei ihre Mitteilung. Auf der jetzt beim DDoS-Dienst angezeigten Webseite steht noch weiter zu lesen, dass die Strafverfolger Datenbanken und andere Informationen zu den DDoS-Diensten von stresser.tech beschlagnahmt hätten. "Jeder, der einen DDoS-Dienst betreibt oder nutzt, sei Ziel von Untersuchungen, Anklage und anderer Strafverfolgungsaktionen", drohen die Strafverfolger den kriminellen Tätern.

Diese Aktion im Rahmen von "PowerOFF" fand nahezu zeitgleich am 17. April zur Operation "PhishOFF" statt, bei der ein besonders großes Phishing-as-a-service-Angebot vom Netz genommen wurde. Bei der Aktion gegen die Labhost-Phishing-Plattform kam es zur Durchsuchung von 70 Adressen weltweit, sowie zur Festnahme von 37 Verdächtigen. Die vier mutmaßlichen Betreiber aus dem Vereinigten Königreich befinden sich darunter.

(dmk)