Wegen Video-KI Sora: Filmemacher stoppt Expansion für 800 Millionen US-Dollar

Der US-Filmproduzent Tyler Perry teilt seine Einsichten und Sorgen über die möglichen Auswirkungen von KI auf die Filmindustrie. Es brauche eine Regulierung.

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Tyler Perry 2019

(Bild: Featureflash Photo Agency/Shutterstock.com)

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Tyler Perry, erfolgreicher Regisseur, Schauspieler, Drehbuchautor und Produzent legt seine geplante Studioexpansion im Wert von 800 Millionen US-Dollar wegen der rasanten KI-Entwicklungen auf unbestimmte Zeit aufs Eis. Die Tyler Perry Studios sind das flächenmäßig größte Studiogelände in den USA, dort wurden unter anderem "Black Panther: Wakanda forever" die Serie "Hawkeye" und der kommende Film "Blade" gedreht.

Perrys Entscheidung folgt insbesondere nach der Vorstellung von OpenAIs neuem generativen Text-zu-Video-Modells Sora. In einem Gespräch mit dem Hollywood Reporter teilte Perry seine Einsichten und Sorgen über die möglichen Auswirkungen dieser Technologien auf die Filmindustrie und den Arbeitsmarkt.

Als "atemberaubend" bezeichnete Perry die Fähigkeiten von Sora. "Dass mir gesagt wird, es könne all diese Dinge tun, ist eine Sache, aber die Fähigkeiten tatsächlich zu sehen, war atemberaubend", so Perry. Er ist besorgt darüber, dass diese Technologie die Notwendigkeit für Drehorte und den Bau von Sets überflüssig machen könnte, was ernsthafte Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Branche hätte.

Trotz der offensichtlichen Vorteile, die KI mit sich bringt, äußerte der Filmemacher ernste Bedenken über die Auswirkungen auf Arbeitsplätze. "Es macht mir große Sorgen um all die Menschen im Geschäft", sagte er und fügte hinzu, dass die Technologie "jeden Winkel unserer Industrie berühren könnte", von Schauspielern über technische Teams bis hin zur Postproduktion.

Interessanterweise hat Perry KI bereits in zwei seiner bevorstehenden Filme genutzt, um langwierige Make-up-Sitzungen zu umgehen, was seine ambivalente Haltung gegenüber der Technologie hervorhebt. Er erkennt die Vorteile an, ist jedoch gleichzeitig zutiefst besorgt über die möglichen negativen Auswirkungen.

Perry fordert eine regulierte und gemeinschaftliche Herangehensweise an die Einführung von KI in der Industrie. "Es muss eine Art von Regulierung geben, um uns zu schützen. Wenn nicht, sehe ich nicht, wie wir überleben können", betonte er. Seine größte Sorge gilt dem Schutz der Arbeitsplätze und der Zukunft der Branche. Er appelliert an die gesamte Filmindustrie, zusammenzuarbeiten, um Lösungen zu finden, die sowohl die technologischen Fortschritte nutzen als auch die Arbeitnehmer schützen.

Zum Schluss warnte Perry vor den weitreichenden Auswirkungen von KI auf die Industrie und die Gesellschaft. "Ich denke, es wird ein bedeutender Wendepunkt sein", äußerte er, mit der Befürchtung, dass in naher Zukunft viele Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Perry hofft, dass neben der Industrie auch die Regierung eingreift, um einen Rahmen zu schaffen, der den technologischen Fortschritt fördert, ohne dabei die Menschlichkeit und die Arbeitsplätze zu gefährden.

(mack)