Humanoide Roboter: OpenAI bringt Figure 01 zum Sprechen und "Denken"

Die Kooperation von Figure und OpenAI tragen erste Früchte: Der humanoide Roboter Figure 01 kann sprechen und nutzt neuronale Netze.

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Ein Kopf des humanoiden Roboters Figure 01 mit dem Schriftzug "powered by OpenAI".

Der Figure 01 Roboter nutzt jetzt KI von OpenAI.

(Bild: Figure (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Humanoide Roboter sind von Haus aus recht wortkarge Gesellen, doch der humanoide Roboter Figure 01 hat nun Kommunikationsfähigkeiten erhalten, die aus einer Kooperation mit OpenAI entstanden sind, wie in einem zweiminütigen Video der Entwicklerfirma Figure zu sehen ist. Darin zeigt er, wie visuelle Erkennung, natürliche Sprachausgabe und das selbstständige Ausführen von Aufgaben miteinander kombiniert werden können.

Die Sprachfähigkeiten von Figure 01 ergeben sich aus der Kombination des von Figure entwickelten neuronalen Netzes sowie der visuellen und sprachlichen Intelligenz, die OpenAI beigesteuert hat.

In dem Video ist zu sehen, wie der Roboter auf Fragen reagiert und in natürlicher Sprache antwortet. Teilweise benötigen die Fragen bereits ein gewisses Maß an Wissen, um sie beantworten zu können. Etwa dann, wenn der Fragesteller nach etwas Essbarem fragt, was auf dem Tisch liegt und der Roboter daraufhin den Apfel auswählt. Figure 01 hat dabei selbstständig erkannt, dass der Apfel das einzige essbare Objekt ist, das auf dem Tisch liegt. Der Roboter beseitigt sogar selbstständig den Müll, der auf dem Tisch herumliegt und sortiert außerdem Geschirr in einen Korb ein, nachdem er gefragt wurde, wo Müll und Geschirr hingehören.

Die Reaktionszeit auf die Fragen ist jedoch noch etwas lang. Es dauert ein paar Sekunden, bis der Roboter auf die Spracheingaben antwortet und reagiert. Das spricht auch dagegen, dass die Demo für das Video optimiert worden ist. Entwickler von humanoiden Robotern zeigen gerne deren Fähigkeiten, die allerdings meist mehrere Anläufe und Optimierungen benötigen, bis alle Abläufe reibungslos klappen.

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Figure versichert aber, die Demo für das Video nicht manipuliert zu haben. Das Zusammenspiel aus neuronalem Netz, der visuellen und sprachlichen KI hätten allein zu dem Ergebnis geführt.

"Das Video zeigt durchgängige neuronale Netzwerke. Es gibt keinen Teleop", schreibt Brett Adcock, Gründer und CEO von Figure auf X. "Außerdem wurde es mit 1,0-facher Geschwindigkeit gefilmt und kontinuierlich aufgenommen."

Figure dürfte mit der erst kürzlich offiziell geschlossenen Kooperation mit OpenAI ein großer Coup gelungen sein, die dem Robotikunternehmen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil im Vergleich zu Konkurrenten wie Tesla, Unitree und Boston Dynamics verschafft. Tesla etwa hatte erst kürzlich eingeräumt, dass sein humanoider Roboter Optimus Bot bei einer Demo des Zusammenlegens eines T-Shirts ferngesteuert wurde.

Der stumme Roboter, der einfach nur stumpf die ihm vorgegebenen Aufgaben erfüllt, dürfte nun zunehmend in den Hintergrund treten. Figure ist damit auf dem Weg, eine Art "mitdenkenden" Roboter zu bauen, der selbst Entscheidungen treffen kann und diese dann auch kommuniziert.

(olb)