Illegaler Darknet-Marktplatz für Drogenhandel und Cybercrime abgeschaltet

Der "Nemesis Market" für etwa Drogen und Cybercrime-Angebote hatte über 150.000 Nutzer. Jetzt wurden die Server in Deutschland und Litauen beschlagnahmt.

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Meldung des BKA beim Aufruf des Nemesis Market: Beschlagnahmt

Meldung des BKA beim Aufruf des Nemesis Market

(Bild: BKA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Den Ermittlungsbehörden in Deutschland, Litauen und den USA ist ein weiterer Schlag gegen den illegalen Drogenhandel im Internet sowie Cybercrime gelungen. Am Mittwoch wurde die Server-Infrastruktur der illegalen Darknet-Plattform "Nemesis Market" beschlagnahmt, die sich in Deutschland und Litauen befand. Damit wurde dieser Marktplatz für Drogen, betrügerisch erlangte Daten und Cybercrime-Dienste geschlossen.

Die bereits im Oktober 2022 aufgenommenen Ermittlungen gegen den Darknet-Marktplatz wurden in Deutschland geführt vom Bundeskriminalamt (BKA) und der zur Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gehörenden Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT). Aus den USA waren das FBI (Federal Bureau of Investigation), die Drogenvollzugsbehörde DEA (Drug Enforcement Administration) und die Kriminalstelle der Steuerbehörden IRS-CI (Internal Revenue Service Criminal Investigation) beteiligt.

Der Nemesis Market wurde 2021 gegründet und war über das Tor-Netzwerk im Darknet erreichbar. Die Plattform zählte zuletzt weltweit über 150.000 Nutzer- und über 1.100 Verkäuferkonten. Nach aktuellem Ermittlungsstand verortet das BKA 20 Prozent der registrierten Verkäuferkonten in Deutschland. Gegen diese sowie die Server-Betreiber und Nutzer der Plattform wird nun weiter ermittelt auf Basis der sichergestellten Marktplatz-Daten. Neben den Servern selbst wurde auch Kryptowährung in Höhe von 94.000 Euro beschlagnahmt.

Auf dem Nemesis Market wurden verschiedene Drogen, betrügerisch erlangte Waren und Daten, etwa durch Cyber-Angriffe, sowie Cybercrime-Dienstleistungen angeboten. Nutzende konnten auf dem Marktplatz damit Ransomware-Services, Phishing- oder DDoS-Attacken buchen.

Die Abschaltung dieses Darknet-Marktplatzes erfolgte nur wenige Monate, nachdem die Polizei den "Kindom Market" im Darknet ausgehoben hatte. Ende 2023 wurde dieser Darknet-Marktplatz abgeschaltet, der über 42.000 kriminelle Angebote von Drogen bis zu Schadsoftware zählte. Auch in diesem Fall wurde eine über mehrere Länder verteilte Server-Infrastruktur sichergestellt und der Marktplatz damit geschlossen.

(fds)