Journal-App: Apples Tagebuch-Anwendung trackt Kontakte

Apples neueste App, die mittlerweile als Public Beta vorliegt, schaut genau auf das Leben ihrer Nutzer. Interessierte sollten die Datenschutzbedingungen lesen.

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Icon der neuen Journal-App

Icon der neuen Journal-App.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apples neue Tagebuch-App Journal, die mittlerweile auch als Public Beta im Rahmen der Vorabversion von iOS 17.2 vorliegt, bringt im Rahmen der sogenannten Journalingvorschläge neue Funktionen mit. Menschen, die Wert auf Privatsphäre legen, könnten sie bedenklich finden. Zwar betont Apple, dass die Informationen allesamt nur lokal auf dem Gerät liegen beziehungsweise für den Hersteller Ende-zu-Ende-verschlüsselt und damit uneinsehbar sind. Dennoch lohnt ein Blick in die – aktuell offenbar noch nicht ganz vollständigen – Datenschutzbedingungen. Diese sind auf Geräten mit iOS 17.2 einsehbar.

Die Journalingvorschläge dienen grundsätzlich dazu, Nutzern der Tagebuch-App Ideen zu geben, worüber sie denn am besten schreiben sollten. Dazu gehören einfache Textprompts wie "Schreibe über etwas in Deinem Leben, das Dir sehr wichtig ist" – aber auch Inhalte, die auf dem iPhone selbst auflaufen. Dazu gehört etwa die angehörte Musik, aber auch besuchte Orte, Fitness und sogar absolvierte Anrufe (über die CallKit-API) und Chats. Apple betont in der Journal-App, dass die Anwendung nur Zugriff auf Vorschläge hat, die der Nutzer tatsächlich auswählt.

Apple schreibt dazu: "Die Funktion 'Journalingvorschläge' kann Vorschläge von Aktivitäten (z. B. Trainingstyp, Dauer, Routen, Kalorien und Herzfrequenz), Mediennutzung (z. B. angehörte Podcasts und Songs, Künstlername und Name des Titels), Kontakten (z. B. mit welchen Personen über Textnachrichten, Anrufe oder FaceTime kommuniziert wurde), Fotos (z. B. Fotos und Videos aus deiner Mediathek, geteilte Alben und Rückblicke) und wichtigen Orten (z. B. kürzlich besuchte Orte und wie oft und wann diese Orte besucht wurden, um feststellen zu können, welche Orte für dich wichtig sind) enthalten."

Weiterhin nutzt Journal auch Bluetooth, um Begegnungen mit anderen Personen zu tracken und dann einen Journalingvorschlag zu machen, über selbige Personen zu schreiben. Das nennt Apple "Personen in der Nähe". "Journalingvorschläge verwendet unter Umständen auch Informationen zum Kontext, um feststellen zu können, welche Vorschläge für Dich wichtiger oder relevanter sind", schreibt der Konzern. Die Funktion nutzt den Kurzstreckenfunk, "um die Anzahl der Geräte und Kontakte in Deiner Nähe zu ermitteln", schreibt Apple weiter. In der Nähe entdeckte Kontakte würden aber nicht gespeichert. "Diese Daten werden für die Verbesserung und Priorisierung der Vorschläge verwendet." Auch ein Teilen mit Apple erfolge nicht.

Es ist möglich, abzudrehen, ob die Anzahl der Geräte und Kontakte in der Nähe verwendet werden, um "Vorschläge zu priorisieren". Dazu kann man unter "Datenschutz & Sicherheit" in den Systemeinstellungen bei "Journalingvorschläge" den Bereich "Vorschläge mit anderen Person bevorzugen" deaktivieren. Schließlich ist es möglich, zu verhindern, dass man bei anderen Nutzern in den Journalingvorschlägen auftaucht. Dazu gibt es im gleichen Menü die Option, "Sichtbar für andere" zu deaktivieren. Damit schalte man "die Zählung auf dem Gerät Deiner Kontakte" ab, schreibt Apple. Dann ist auch "Vorschläge mit anderen Personen bevorzugen" deaktiviert.

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(bsc)