Leck im Primärkreislauf des AKW Krško: Brennstäbe kommen ins Abklingbecken

Um das Leck im Primärkreislauf des slowenischen Atomkraftwerks reparieren zu können, werden sämtliche Brennstäbe aus dem Reaktorgebäude gebracht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 247 Kommentare lesen

Das Atomkraftwerk Krško ist gut 40 Jahre alt und hat eine elektrische Leistung von knapp 700 MW.

(Bild: NEK)

Lesezeit: 2 Min.

Sämtliche 121 Brennstäbe des slowenischen Atomkraftwerks Krško werden aus dem Reaktorbehälter entfernt und sollen in einem Abklingbecken zwischengelagert werden. Danach soll das Leck im Primärkreislauf des AKW inspiziert, analysiert und repariert werden, heißt es in einer Mitteilung des Betreibers NEK.

Der rote Pfeil zeigt auf den Ort, wo sich im AKW das Leck befindet.

In der ersten Oktoberwoche wurde in dem Primärkreislauf des einzigen slowenischen AKW ein Leck entdeckt, das AKW wurde daraufhin abgeschaltet, damit Inspekteure das Leck ausfindig machen können. Ein paar Tage später war es so weit und damit die Erkenntnis reif, dass die Reparatur mehrere Wochen dauern könne. Dabei soll der AKW-Erstausrüster Westinghouse Teile der Leitung ersetzen. Das dafür notwendige Material soll in den nächsten Tagen am AKW eintreffen, etwa 100 Arbeitskräfte müssen laut NEK für den Einsatz geschult werden.

Das Loch soll etwa den Durchmesser einer Nähnadel haben, erläutert die deutsche Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS). Es befinde sich an einer Schweißnaht einer Rohrleitung des Sicherheits-Einspeisesystems, die direkt mit dem Reaktordruckbehälter (RDB) verbunden sei. Dieses Einspeisesystem diene dazu, Störfälle zu beherrschen, bei denen infolge eines Lecks Kühlwasser aus dem Primärkreislauf entweicht.

Die betroffene Rohrleitung des Sicherheits-Einspeisesystems schließt unmittelbar an den Reaktordruckbehälter an. Der Pfeil zeigt auf die Leckstelle

Das Leck befinde sich etwa einen Meter vom RDB entfernt. Das dort ausgetretene Kühlmittel sei innerhalb des Sicherheitsbehälters gesammelt worden und werde in den dafür vorgesehenen Anlagen aufbereitet. Da die Anlage momentan kalt und drucklos ist, tritt kein Kühlmittel mehr über das Leck aus. Um den Schaden zu ermitteln, werde die Rohrleitung von innen und außen mit Ultraschall untersucht. Als mögliche Ursachen würden derzeit unter anderem ein Materialfehler, thermische Ermüdung des Materials, Spannungsrisskorrosion und mechanische Belastung diskutiert.

(anw)