Österreich: 5G-Frequenzen mit Abschalt-Erlaubnis versteigert

25 Millionen Euro zahlen Österreichs Mobilfunker für neue Frequenzrechte in zwei sehr unterschiedlichen Bändern. Eines davon dürfen sie zeitweise abschalten.​

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Antennen auf einem Masten

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

An die 25 Millionen Euro zahlen die drei Mobilfunk-Netzbetreiber Österreichs für zusätzliche Frequenznutzungsrechte im Bereich um 26 GHz sowie um 3,5 GHz. Das hat am Dienstag eine Versteigerung durch die Telekom Control Kommission (TKK) des Landes ergeben. Mit den Frequenzrechten sind auch Versorgungsauflagen verbunden. Neu ist, dass diese nicht mehr rund um die Uhr gelten. Von 0 bis fünf Uhr früh dürfen die Netzbetreiber ihre Sender um 26 GHz abschalten, solange der Traffic ohne Minderung der Leistungsqualität über andere Frequenzen abgeführt werden kann.

Die österreichischen Mobilfunk-Netzbetreiber sind derzeit dabei, ihre UMTS-Netze (3G) schrittweise abzuschalten. Nicht zuletzt ist der UMTS-Ausstieg gut fürs Klima, weil LTE- (4G) und 5G-Netze deutlich energieeffizienter sind. Die zeitweise Abschaltung nicht benötigter Netzkapazitäten ist ebenfalls ein Schritt zur Senkung des Stromverbrauchs, in Österreich bislang aber verboten.

A1 Telekom Austria und T-Mobile Austria (Magenta) zahlen jeweils 4,63 Millionen Euro für 400 MHz breite Frequenzrechte um 26 GHz. Hutchison Drei Austria zahlt 6,95 Millionen für 600 MHz. Das Gesamtergebnis von 16,2 Millionen Euro liegt 2,9 Millionen Euro über der Summe der Mindestgebote.

Das 26-GHz-Band erlaubt zwar nur sehr geringe Reichweite, dafür können erhebliche Datenmengen übertragen werden. Damit eignen sich die Frequenzen zur Versorgung sogenannter Hotspots, also Örtlichkeiten mit besonders hoher Nutzung. Prädestiniert ist das Band auch für Funknetze, die speziell für kleine Gebiete wie Unternehmenssitze oder Universitätscampus eingerichtet werden.

Zusätzlich hat die TKK Frequenzrechte im 3,5-GHz-Band versteigert, die jedoch nicht bundesweit gelten, sondern nur regional. Dabei handelt es sich um Überbleibsel einer Versteigerung von vor vier Jahren. Damals reservierte die Behörde einen Teil der Frequenzen für Bieter, die nur regional ein Netz betreiben wollten. Das Angebot übertraf die Nachfrage, sodass einige Frequenzpakete 2020 nicht über den Tisch gingen.

Nun durften sich auch die großen Netzbetreiber um diese Nutzungsrechte bewerben. A1 und T-Mobile erhielten verschiedentlich Zuschläge für insgesamt 8,5 Millionen Euro – ein Vielfaches der Summe der Rufpreise von 2,3 Millionen Euro. Die neuen Frequenznutzungsrechte laufen in gut 15 Jahren, Ende 2039, aus.

(ds)