Amazon liefert Pakete mit Drohnen binnen 60 Minuten aus - Pilotprojekt gestartet

Amazon Prime Air soll Pakete innerhalb von 60 Minuten ausliefern. In Kalifornien und Texas in den USA ging der Dienst jetzt testweise an den Start.

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Amazon liefert in ausgesuchten Orten Pakete mit der Drohne MK27-2 aus.

(Bild: Amazon)

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Der Onlineversandhändler Amazon hat kurz vor Weihnachten in den USA damit begonnen, Pakete mit Drohnen auszuliefern. Im August hatte die US-Bundesluftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) die nötige Freigabe für Lieferungen mit Drohnen des Typs MK27-2 erteilt.

Die maximale Nutzlast liegt bei 5 Pfund oder umgerechnet etwas weniger als zweieinhalb Kilogramm. Laut Amazon liegt das Gewicht von 85 Prozent aller Pakete unterhalb dieser Marke. Die Drohne fliege zum Hinterhof des Kunden und schwebe in einer sicheren Höhe, setze das Paket ab und steige wieder zu ihrer Flughöhe auf, sagte Amazon dazu in einer Mitteilung.

Der Dienst Amazon Prime Air fliegt aus den Orten Lockeford in Kalifornien und College Station in Texas Kunden in der näheren Umgebung an. Interessenten aus beiden Städten können sich für den Dienst registrieren. Anschließend meldet Amazon zurück, ob an die Adresse sicher geliefert werden könne. Ist eine Bestellung aufgegeben, erhalten Kunden eine Mitteilung mit Trackinginformationen und einer Schätzung der voraussichtlichen Lieferzeit.

Amazon testet den Dienst vorerst in kleinen Orten. Lockeford beispielsweise hat nur 3500 Einwohner und liegt auf dem platten Land 80 Kilometer südöstlich von Sacramento – also in sicherer Entfernung von Hochhäusern und ähnlich sperrigen Hindernissen. In dem ländlich gelegenen Ort kann wenig die Drohnenlieferung stören. Nach einer erfolgreichen Pilotphase will Amazon den Dienst Prime Air graduell ausweiten.

Die Nachfolgedrohne MK30 soll weiter und robuster fliegen können als das derzeitige Modell.

(Bild: Amazon)

Vorläufig will Amazon sich auf sichere Flugwege konzentrieren. Die autonom fliegenden Drohnen nutzen im Rahmen des von Prime Air entwickelten Sense-and-Avoid-Systems Algorithmen, die Kollisionen mit Hindernissen wie Schornsteinen und Oberlandleitungen vermeiden sollen. Amazon lässt derzeit aber noch alle Flüge von menschlichen Augen überwachen.

Amazon setzt aktuell Lieferdrohnen des Typs MK27-2 ein. Die Drohne hat eine hexagonale Bauform mit sechs Propellern, die wenig hochfrequenten Schall erzeugen sollen. Das Nachfolgegerät MK30 soll leichter, kleiner und schneller sein als die MK27-2 sowie außerdem weiter und auch bei Regen fliegen können. Langfristig soll diese Drohne auch ohne Sichtkontakt des Piloten fliegen können. (akr)