Smartphone-Markt: Samsung baut Vorsprung aus, Apple zieht an Xiaomi vorbei

Angesichts der Inflation und der wirtschaftlichen Lage werden deutlich weniger Smartphones verkauft. Die chinesischen Hersteller verlieren Marktanteile.

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(Bild: bodnar.photo/Shutterstock.com)

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Weltweit wurden zwischen April und Juni neun Prozent weniger Smartphones verkauft, als ein Jahr zuvor. Unter den großen Herstellern konnten in diesem Umfeld nur Samsung und Apple ihre Marktanteile ausbauen, Xiaomi, Oppo und Vivo mussten Federn lassen. Das geht aus den jüngsten Zahlen der Analysefirma Canalys hervor.

Demnach ist mehr als jedes fünfte verkaufte Smartphone ein Gerät von Samsung, der südkoreanische Konzern kommt den vorläufigen Zahlen zufolge auf einen Marktanteil von 21 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 18 Prozent. Apple verdrängt demnach Xiaomi vom zweiten Platz und erreicht einen Marktanteil von 17 Prozent. Insgesamt sind im zweiten Quartal demnach wieder weniger als 300 Millionen Smartphones über den Ladentisch gegangen.

(Bild: Canalys)

Verantwortlich für den deutlichen Absatzrückgang sind laut Canalys "wirtschaftlicher Gegenwind, schleppende Nachfrage und aufgestaute Lagerbestände". Derweil entspanne sich aber die Lage bei den monatelangen Komponenten Engpässen. Die Hersteller müssten ihre Strategien nun rasch anpassen, um sich den veränderten Bedingungen zu stellen. Konzentrieren sollten sie sich bei den anstehenden Neuvorstellungen auf das Segment der Mittelklasse, da die Verbraucher und Verbraucherinnen mit begrenztem Budget für ein Smartphone nach günstigeren Geräten suchen würden, meint der Analyst Runar Bjørhovde. Die steigende Inflation verringere das verfügbare Einkommen und wirke sich damit negativ auf das Geschäft mit Smartphones aus, ergänzt Toby Zhu.

Vor einem Jahr hatte Canalys noch einen Anstieg der Verkäufe um 12 Prozent im Jahresvergleich ermittelt. Mit einem Marktanteil von 17 Prozent war Xiaomi damals dem Marktführer Samsung ziemlich nahe gekommen. Diese Aufholjagd ist nun wohl erst einmal beendet. Bis vor zwei Jahren war außerdem noch Huawei zweitgrößter Smartphone-Anbieter, doch nach Sanktionen der US-Regierung verlor der chinesische Konzern den Zugang zu westlichen Technologien und fiel schon bald aus der Top 5. Apples Wachstum im Jahresvergleich und das damit verbundene Vorrücken auf Platz 2 liegt jetzt laut Canalys in einer "robusten Nachfrage" nach dem iPhone 13 begründet.

(mho)