Studie: Elektro-Lkw 2030 kostengünstiger und klimafreundlicher als Diesel-Lkw

Im Vergleich schneiden Elektro-Lkw gegenüber Brennstoffzellen- und Diesel-Lastern am besten ab – und noch besser, wenn sie kombiniert an Oberleitungen fahren.

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E-Highway bei Lübeck

E-Highway an der A1 zwischen Lübeck und Hamburg. Derlei wünscht sich das ifeu. Noch besser sollte Güterverkehr aber auf die Schiene, meint es.

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 3 Min.

Batterieelektrisch betriebene Lkw werden im Jahr 2030 nicht nur klimafreundlicher betreiben werden können als Diesel-Lkw, sondern auch kostengünstiger. Das hat ein Forschungsteam am Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) ermittelt. Durch vollständigen Umstieg auf direkte Stromnutzung könnten Lkw-Betreiber jährlich mehrere Milliarden Euro einsparen.

Obwohl auch in acht Jahren die Anschaffungskosten voraussichtlich noch wesentlich höher sein werden, könne anhand der von der Nationalen Plattform Mobilität prognostizierten Strompreise bei Batterie-Lkw für nahezu alle betrachteten Einsatzprofile ein Vollkostenvorteil gegenüber Diesel-Lkw erwartet werden; und das auch ohne staatliche Förderung, vermutet das ifeu.

Brennstoffzellen-Lkw könnten hingegen nur mit einer sehr optimistischen Prognose der Wasserstoffpreise im Jahr 2030 gegenüber Diesel-Lkw kostengünstiger sein. Sie könnten wohl nur mit fortdauernder staatlicher Förderung für größere Teile des Transportmarktes konkurrenzfähig betrieben werden.

Im Vergleich der Klimagasemissionen verschiedener Antriebe für das Jahr 2030 zeige sich, dass die batterieelektrischen Lkw gegenüber Diesel-Lkw etwa die Hälfte der CO2-Emissionen einsparen könnten. Dabei hat das ifeu nach eigenen Angaben Stromerzeugung und Herstellung der Lkw mit eingerechnet. Etwa ein Drittel der verbleibenden CO2-Emissionen machten die Fahrzeugherstellung aus.

Die Höhe des Kostenvorteils der Elektro-Lkw hänge auf Fernstrecken aber stark davon ab, ob durch eine Zwischenladung sehr große Batterien vermieden werden können. Dementsprechend müsse die Ladeinfrastruktur auf den Hauptstrecken ausgebaut werden. Zudem hätten die zu erwartenden Strompreise für die Zwischenladung einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Eignung solcher Profile für Batterie-Lkw.

Hier bringt das ifeu Oberleitungen für Lkw ins Spiel. Mit ihnen könnten die benötigten Batteriegrößen der Lkw deutlich reduziert und die Klimabilanz weiter verbessert werden. Auf mittleren und langen Strecken würden sich stabile Kostenvorteile entwickeln, im Mix mit batteriebetriebenen Lkw die geringsten Kosten in dem Vergleich zwischen Diesel-, Brennstoffzellen- und Elektro-Lkw.

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Insgesamt aber könnten auch Elektro-Lkw die CO2-Emissionen eines Lkw im Jahr 2030 in einer Lebenswegbetrachtung höchstens halbieren, heißt es weiter in der Studie. Außerdem würde es Zeit brauchen, die Lkw-Flotte umzustellen. Um die gesteckten Klimaziele tatsächlich erreichen zu können, müssten weiterhin unnötige Lkw-Transporte vermieden und langfristig deutlich mehr Transporte auf die Schiene verlagert werden.

Die Studie " Vergleichende Analyse der Potenziale von Antriebstechnologien für Lkw im Zeithorizont 2030 " (PDF) ist ein Teilbericht des Vorhabens "Elektrifizierungspotenzial des Güter- und Busverkehrs – My eRoads". Das ifeu hat sie zusammen mit PTV Transport Consult erstellt, gefördert vom Bundesumweltministerium.

(anw)