Verkehrsverbund RMV sperrt Lastschrift für Neukunden von Deutschlandticket

Nach gehäuften Betrugsversuchen in seiner App hat der RMV vorübergehend die Lastschrift für Neukunden abgeschafft. Sie soll jedoch wiederkommen.

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Nahverkehrszug

(Bild: RMV)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat die Buchung des Deutschlandtickets über seine App RMVgo eingeschränkt. Seit dieser Woche können Neukunden dort nicht mehr die Bezahlung per Lastschrift auswählen. Wer das Abo für das Ticket schon so gebucht hatte, ist davon nicht betroffen.

Wie der Verbund mitteilt, hat sich die Zahl der Betrugsversuche im Februar 2024 stark gesteigert. Seien sie zuvor noch im "niedrigen Prozentbereich" gewesen, so waren im vergangenen Monat zwölf Prozent der Buchungen durch fehlgeschlagene Lastschriftmandate geplatzt. Der Schaden soll bei rund einer Million Euro liegen. Im zweiten Quartal 2024 beabsichtigt RMV die Neubuchung per Lastschrift in der App wieder einzuführen, bis dahin soll eine nicht näher beschriebene zusätzliche Sicherung eingebaut sein.

Ein Betrugsversuch über das SEPA-Lastschriftverfahren ist nicht nur beim Deutschlandticket besonders leicht zu bewerkstelligen, sondern überall, wo das Verfahren ohne beispielsweise eine tatsächliche Prüfung einer Unterschrift angeboten wird. Im schlimmsten Fall reichen die Bankdaten einer fremden Person. Weil das Ticket so beliebt ist, und die Verkehrsverbünde sich jeweils eigene Methoden zur Bezahlung ausgesucht haben, gibt es dabei gehäuft Betrugsversuche.

Ende Februar 2024 war dabei auch ein 15-jähriger aus Halle in Sachsen-Anhalt aufgeflogen, der auf seinem Smartphone Hunderte der Tickets gespeichert hatte. Diese soll er nach Darstellung der Bundespolizei verkauft haben. Die Ermittler nannten für die Quellen der Zahlungen "Computerbetrug" und erwähnten nicht ausdrücklich etwa ein Lastschriftverfahren.

(nie)