Vision Pro: Apple experimentiert mit Hirnwellenerfassung

Ein neuer Patentantrag von Apple beschreibt ein nichtinvasives "Neural Interface". Es könnte in einem späteren Modell der Vision Pro landen.

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Auszug aus Apples Patentantrag

Auszug aus Apples Patentantrag.

(Bild: Apple / USPTO)

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Schon jetzt bedient sich Apples Mixed-Reality-Headset Vision Pro ziemlich "magisch": Dank Augentracking muss man nur einen Menüpunkt, einen Link oder eine Schaltfläche ansehen und löst dann mit einem einfachen Tipp von Daumen und Zeigefinger aus. In einigen Jahren könnte die Usability noch etwas einfacher sein, zumindest wenn Apple eine neuartige Technik verwendet, die der Konzern in einem soeben veröffentlichten Patentantrag beschreibt. Das sogenannte Health Sensing Retention Band erfasst Gehirnwellen und soll vor allem der Gesundheitsüberwachung dienen, könnte eines Tages aber auch bei der Bedienung helfen.

Gedanken lesen kann die Apple-Erfindung natürlich nicht, dafür aber mittels Sensorik erfassen, ob sich die Hirnwellen in bestimmten Zuständen befinden. Eingebaut sein soll dies alles in einem "Head-mountable Device", das auf den im Patentantrag enthaltenen Bildern einer Vision Pro ohne Bildschirme und Kameras ähnelt.

Im Gesundheitsbereich nennt Apple Anwendungsmöglichkeiten wie die Erfassung von Stress, Schmerzen, Angst, Schlaf, Aufmerksamkeit und sogar Lernen. Zudem ist eine Erkennung von Körpertemperatur, Puls, Atmung oder Blutdruck denkbar. An möglichen Sensoren nennt Apple unter anderem die funktionale Nahinfrarotspektroskopie (FNIR), hält sich aber offen, wie genau das System Daten wie die Gehirnwellen erfassen soll.

Apple versucht in seiner Patentschrift, die die Nummer US 2024/0090818 trägt, möglichst viele Anwendungsmöglichkeiten abzudecken. Dazu gehört auch besagte Möglichkeit, das "Neural Interface" zur Steuerung zu verwenden. "In einigen Beispielen kann das tragbare elektronische Gerät als Reaktion auf das Signal eine Aktion ausführen. Das tragbare elektronische Gerät kann eine am Kopf zu befestigende Vorrichtung umfassen. Das Halteband kann einstellbar sein. Die Sensoren können mindestens eines der folgenden Verfahren durchführen: funktionelle Nahinfrarotspektroskopie oder Elektroenzephalographie." Letztere, auch EEG genannt, wird bereits im Medizinbereich zur Aufzeichnung der elektrischen Signale des Gehirns verwendet.

Wie üblich bei Patenten heißt der reine Antrag nicht, dass es auch Produkte geben wird – manchmal dienen die Schutzschriften auch einfach nur der Abwehr konkurrierender Unternehmen, die ähnliche Vorhaben planen könnten. Dennoch sind viele Teile der Technik aus der Vision Pro in Patenten erfasst.

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(bsc)