Wegen möglicher Eskalation: Musk blockiert wohl Starlink für Ukraine auf Krim

Elon Musk will Starlink nicht für das ukrainische Militär auf die Krim ausweiten. Er befürchtet, dass dies den Ukraine-Krieg weiter anheizen könnte.

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(Bild: Anton Chernigovskii/Shutterstock.com)

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Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk hat eine Anfrage der Ukraine abgelehnt, seinen Satelliten-Internetdienst Starlink für die Ukraine auf die von Russland 2014 überfallene und annektierte Halbinsel Krim auszudehnen. Das berichtet Business Insider. Demnach soll Musk die Befürchtung geäußert haben, dass bei einem Rückeroberungsversuch der Krim durch die Ukraine die Situation eskalieren und zu einem Atomkrieg führen könnte.

Das ukrainische Verteidigungsministerium sei dem Bericht von Business Insider nach auf Musk zugekommen und habe ihn darum gebeten, Starlink auf der Krim für das ukrainische Militär freizuschalten. Dies habe Musk in einem Gespräch mit dem politischen Analysten der Eurasia Group, Ian Bremmer, bereits Ende September gesagt. Musk habe aber eine Unterstützung der Ukraine abgelehnt, weil er dadurch eine Eskalation bis hin zum Einsatz von Atomwaffen befürchtete.

Bremmer behauptet weiterhin, dass Musk ihm gesagt habe, er habe zuvor mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen. Dieser habe demnach Verhandlungsbereitschaft im Ukraine-Krieg signalisiert, zugleich aber mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht, sollte die Ukraine einen Angriff auf die Krim starten, um die Halbinsel zurückzuerobern. Die Krim ist für Russland strategisch wichtig, weil dort einer der wenigen ganzjährig eisfreien Häfen Russlands auf europäischer Seite liegt. Entsprechend ist dort auch die russische Schwarzmeerflotte stationiert.

Musk dementiert mittlerweile, dass er kürzlich ein Gespräch mit Putin geführt habe. Das letzte Gespräch habe vor etwa eineinhalb Jahren zu Weltraumthemen stattgefunden, schrieb er auf Twitter. Der von Musk am 3. Oktober vorgeschlagene, pro-russische Friedensplan für die Ukraine, der unter anderem vorsah, Russland die Krim zu überlassen, ist deshalb vermutlich nicht unter dem Einfluss eines Gesprächs mit Putin zustande gekommen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky hatte Musks Vorschläge damals verurteilt, Russland Musks Vorschläge begrüßt.

Das ukrainische Militär nutzt Starlink zur Kommunikation an der Front und einem Bericht von Yahoo News zufolge auch zur Echtzeitkommunikation mit ihren Aufklärungsdrohnen. In letzter Zeit hat es dort jedoch massive Ausfälle von Starlink gegeben, wie die Financial Times (FT) berichtet.

Das gab Anlass zu Spekulationen, Starlink sei in russisch kontrollierten Gebieten der Ukraine absichtlich abgeschaltet worden, möglicherweise um den Zugriff Russlands auf das Netzwerk zu verhindern. Musk wollte sich damals dazu nicht detailliert äußern und berief sich darauf, dass Geschehnisse auf dem Schlachtfeld "geheim" seien.

(olb)