Reise durch die Geschichte: Comeback der Sofortbildfotografie

Das Sofortbild: ein Unikat, dass nicht durch Perfektion besticht, sondern mit dem Charme des Unvollkommenen. Eine Reise durch die amüsante Geschichte.

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Lesezeit: 35 Min.
Von
  • Andreas Kesberger
Inhaltsverzeichnis

Papa – warum kann ich das Bild jetzt nicht sehen?“ Nein, Papa hat sein Ladegerät nicht vergessen oder das Handydisplay in der Kantine geschrottet. Papa hat die Kamera noch gar nicht erfunden, die er jetzt braucht. Der Papa, um den es hier geht, ist Edwin Land. Er gründete 1937 Polaroid. Und er verweilt gerade, es ist 1943, mit der Rollei um den Hals im Urlaub.

Er hat es der Legende nach seiner Tochter zu verdanken, dass er nicht den Rest seines Lebens Sonnenbrillen und Filter produzieren musste. Wenn nicht, ist zumindest die Geschichte gut. Töchterchen Jennifer hat sich in der Öffentlichkeit nie zu dem Zitat geäußert.

Schnee von gestern, oft erzählt: Wer will heute schon noch Fotos schütteln, damit sie sich schneller entwickeln, auch wenn das Geschüttele noch nie was gebracht hat. Niemand? Weit gefehlt. Allein Fujifilm verkauft mittlerweile über 50 Millionen Sofortbildfilme im Jahr. Ist das viel oder wenig angesichts der unzähligen Klicks, die auf die Smartphones dieser Welt täglich einprasseln? Sehr viel sogar. In den guten alten analogen Zeiten der 1980er hat Polaroid auch nur doppelt soviel Filme verkauft.