"Lego Fortnite" angespielt: Überlebenskampf mit Minifiguren​

Epics " Lego Fortnite" mixt Klötzchenbau mit Überlebenskampf. Das ist kostenlos, spaßig, aber auch sehr simpel gestrickt.​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen

(Bild: Epic Games)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Wächst da zusammen, was zusammen gehört? "Lego Fortnite" ist der neue Spielmodus im bekannten "Fortnite"-Universum. Anders als das Hauptspiel ist es kein Battle Royale, in dem sich die Spieler gegenseitig auf einer Insel bekämpfen, sondern ein Survival-Abenteuer im Stil von "Minecraft" oder "Valheim". Wie schon zu den Anfängen von "Fortnite" liefert der neue Spielmodus zu Beginn nur das Nötigste für einen unterhaltsamen Kampf um Rohstoffe und Nahrung.

Der Erfolg gibt Epic recht – in den ersten Tagen stiegen die Spielerzahlen auf geschätzte 2,5 Millionen. Jedes Spiel beginnt mit einer zufallsgenerierten Weltkarte. Laut Angaben des Publishers sind diese 19-mal größer als eine normale "Fortnite"-Map. Dabei können die Spieler wählen, ob sie lieber den klassischen "Überleben"-Modus spielen möchten oder stressfrei im Sandbox-Modus mit ihren Bauplänen Häuser, Werkstätten oder sogar Paläste errichten wollen. Gegner gibt es in diesem Spielmodus nicht. Auch die Suche nach lebenswichtiger Nahrung spielt keine Rolle. Hier können sich kleine Baumeister ganz auf den Klötzchenbau konzentrieren. In beiden Modi können die Spieler bis zu sieben Freunde einladen, um gemeinsam die Welt zu erkunden. Die Plattform ist egal, denn das Spiel unterstützt Crossplay zwischen PC und Konsolen.

"Lego Fortnite" angespielt (5 Bilder)

Bunter Überlebenskampf: "Lego Fortnite" setzt auf eine starke Lizenz und macht keine Experimente.​ (Bild: heise online)

Im "Überleben"-Modus erwartet die Spieler der Genre-übliche Mix aus der Suche nach Rohstoffen, Crafting und der Kampf gegen fiese Monster, die durch die Gegend streunen oder nachts aus der Erde kriechen. Nachdem die ersten Rohstoffe gefunden sind, können die Spieler in der Werkstatt Äxte oder Spitzhacken bauen, die den Rohstoffabbau erleichtern. Mit den entsprechenden Materialien kann dann die Werkstatt aufgerüstet werden, um noch bessere Werkzeuge oder Waffen zubekommen.

Der Baumodus bietet zwei Möglichkeiten. Einerseits können die Spieler wie in "Minecraft" mit ein paar Grundbausteinen ihre Kreativität ausleben. Andererseits gibt es Baupläne, bei denen vorgegebene Bauteile in das Gebäude eingesetzt werden – vorausgesetzt es sind genügend Rohstoffe wie Holz oder Granit vorhanden. Diese Methode bietet schnellere Erfolgserlebnisse als der mühsame Klötzchenbau mit den Standardsteinen und bietet auch spielerische Vorteile.

Mit jedem Gebäude, das nach einem Bauplan gefertigt wurde, steigert sich der Wert des Spieler-Dorfes. Ähnlich wie die Werkstatt kann es auch ausgebaut werden. Jede neue Stufe bringt frische Baupläne für komplexere Bauten oder Hilfsmittel wie ein Spinnrad oder einen Steinzerkleinerer, der aus Marmor und Granit Platten fertigt. Außerdem kommen jetzt Wanderer ins Dorf, die die Spieler mit der Rohstoffsuche- oder Verarbeitung beauftragen können. Gelegentlich geben sie auch Tipps oder schenken den Spielern neue Kochrezepte oder Baupläne.

Abseits des Dorfausbaus bietet das Spiel zum Start nur wenig Abwechslung. In unseren Anspielstunden sind wir durch eine leere Spielwelt gelaufen, in der außer ein paar kleinen Spinnen, Schafen oder Hühnern kaum Leben zu spüren war. Als ärgste Feinde standen uns nur ein paar Wölfe im Weg, die für unsere Armbrust kein Problem darstellten. Abwechslung brachten ein paar Höhlen, in denen wir auf ein paar Skelette trafen. Enttäuschend: Auch wertvoll aussehende Truhen, die wir später gegen ein paar Banditen verteidigen mussten, boten nur Standardware.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Technisch gibt es dagegen nicht viel meckern. Die Server liefen stabil und nur ganz selten blieben wir oder ein paar NPCs in einem Gebäude hängen. Erste Bugs sind bereits behoben. Visuell erwartet die Spieler eine kuschelig bunte Lego-Welt. Die Basis bildet die UE5-Engine mit dem Physik- und Zerstörungssystem "Chaos".

Wie das Hauptspiel ist der "Lego"-Modus kostenlos. Es gibt keine Mikrotransaktionen, die den Spielern Vorteile verschaffen oder das Spielerlebnis beschleunigen. Dagegen können sich die Spieler aber an neuen kostenpflichtigen Skins austoben. Regelmäßige "Fortnite"-Spieler dürfen sich auf Lego-Varianten ihrer bestehenden Skins freuen. Mit "Lego Fortnite" können die Spieler mit dem kostenpflichtigen Battle Pass auch Punkte für das Hauptspiel sammeln, um neue kosmetische Erweiterungen freizuschalten. Eltern können durch Epics Kindersicherung und Schutzfunktionen unerwünschte Käufe verhindern.

Im Moment liefert "Lego Fortnite" nur das Nötigste für Survival-Fans. Neben dem Rohstoff-Grinding und dem Crafting bietet das Spiel kaum spielerische Abwechslung und verlässt sich ganz auf den großen Namen. Im Grunde ist es ein kleines "Minecraft" mit einer hübscheren Grafik und einer großen Lizenz.

Wir wollen aber fair sein: "Lego Fortnite" steht noch am Anfang. Wie schon beim Hauptspiel werden mit dem zu erwartenden Erfolg in den nächsten Monaten oder Jahren neue Spielmodi hinzukommen, die für die dringend benötigte Abwechslung sorgen. Die aktuelle Version ist ein kleiner kostenloser Survival-Snack für junge Genre-Neulinge oder besonders treue Lego-Fans.

"Lego Fortnite" ist am 07. Dezember für Windows, PS4/5, Xbox Series, Nintendo Switch. Es ist kostenlos. USK ab 12. Für unser Angespielt haben wir ein paar Stunden die Windows-Version gespielt.

(dahe)