Test: Dacia Duster dCi 110

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Doch sie agiert kräftiger, als es die Werksangaben suggerieren und arbeitet harmonisch mit dem Doppelkupplungsgetriebe zusammen. Ganz ruckelfrei klappt das zwar nicht, aber der Zeitpunkt der Gangwechsel erscheint meistens passend gewählt. Mit 1500 Euro Aufpreis ist diese Option mit Abstand die teuerste in der gesamten Preisliste – wir würden sie vermutlich eher ordern als die Lederbezüge oder das Navi.

Sparsam

Erstaunt waren wir über den Verbrauch: Auf der Landstraße kamen wir mit etwas gutem Willen im Eco-Modus auf 4,4 Liter, im gesamten Testschnitt waren es 5,3 Liter. Mehr als 7 Liter bekam nicht einmal mein Kollege Christian hin, der in dieser Hinsicht das interne Ranking unangefochten anführt. Aktuell werden die Stickoxide nur mit einem Speicherkat reduziert. Spätestens mit der Euro 6d-TEMP dürfte dieses Feigenblatt fast überall Vergangenheit sein. Sie wird ab 1. September 2019 für alle erstmals in der EU zugelassenen Autos Pflicht. Kunden kann man auch in diesem Fall nur raten, dem Hersteller für die Politik, bis zum letztmöglichen Zeitpunkt mit der Umstellung zu warten, eine rote Karte zu zeigen – günstige Preise hin oder her. Als Alternative würde sich der Benziner mit 115 PS anbieten, der noch dazu 2000 Euro günstiger ist. Doch auch hier empfehlen wir, auf den Partikelfilter zu warten.

Laut

In einem weiteren Punkt muss der Dacia-Fahrer ein Zugeständnis an den Preis machen. Die Geräuschdämmung ist deutlich sparsamer als beispielsweise in einem Seat Ateca oder einem Nissan Qashqai. Das betrifft nicht nur den Lärmpegel aus dem Motorraum, sondern auch den von Fahrwerk und Reifen. Das aus dem Tank Schwappgeräusche zu vernehmen sind, kennen wir auch von weitaus teureren Fahrzeugen, wo sie allerdings weniger prägnant sind.

Die sparsame Dämmung ist auch deshalb so schade, weil das Fahrwerk recht komfortabel abgestimmt ist. Auch in dieser Hinsicht ist der Duster ein ehrliches Auto: Wo andere versuchen, über eine straffe Abstimmung ein Talent für flotte Kurvenfahrt vortäuschen, versucht er erst gar nicht, den Sportler zu mimen. Das ist erfreulich und passt auch gut zur Lenkung, die weder sonderlich direkt ist noch viel Rückmeldung gibt. Der Duster animiert zu einer gelassenen Fahrweise, was sicher auch daran liegt, dass Eile mit mehr an Geräusch und Arbeit am Lenkrad verbunden ist, was beides hier nicht gerade ein Lustgewinn verspricht.

Die Überführung wurde von Dacia übernommen, Kosten für Sprit vom Verlag. (mfz)