Apple muss iPhone-NFC öffnen: Volksbanken winken mit der Girocard

Der Bundesverband Volksbanken hofft auf mehr Wettbewerb bei NFC-Zahlungen mit dem iPhone. Damit könne wohl auch die Girocard per App aufs iPhone.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 121 Kommentare lesen
Person hält iPhone an NFC-Kassenterminal

(Bild: Shutterstock/Pressmaster)

Lesezeit: 2 Min.

Die Öffnung der NFC-Schnittstelle des iPhones erfreut eine deutsche Bankengruppe: Apples Verpflichtung gegenüber der EU, die gängige Technik "Host Card Emulation" zu unterstützen, stärke den Wettbewerb bei Zahlungslösungen. Das erklärt der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) auf Nachfrage. Damit werde BVR den eigenen Kunden "perspektivisch" ermöglichen, "die bankeigene Zahlungslösung mit der Girocard auf iPhones zu nutzen".

Der Verband will Apples Verpflichtungszusage in den nächsten Wochen prüfen und wird dann voraussichtlich weitere Details nennen. Aktuell äußert sich der BVR gegenüber Mac & i nicht dazu, was das konkret in Hinblick auf die Unterstützung von Apple Pay bedeutet. Die Volks- und Raiffeisenbanken sind bei Apples Zahlungsdienst erst seit 2020 mit an Bord, im Unterschied zu den Sparkassen aber bis heute ohne Girocard.

Vermutlich wollen die Volksbanken ihre "Pay App" auf iPhones bringen; bislang gibt es sie nur für Android. Mit der App lässt sich auch die Girocard für Mobile Payment nutzen. Ob parallel Apple Pay weiter unterstützt wird, bleibt abzuwarten.

Um Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung auszuräumen, hat Apple vor kurzem die Öffnung der NFC-Nahfunkschnittstelle des iPhones in Aussicht gestellt. Zahlungen in Ladengeschäften sind darüber bislang nur mit Apple Pay und Apple Wallet möglich, andere Wallets können die Schnittstelle nicht verwenden. Apple will iPhone-Nutzern demnach erlauben, das für Zahlungen verwendete Standard-Wallet in iOS zu ändern; auch der Schnellzugriff auf das Wallet per Seitentaste müsste darüber angepasst werden. Die bequeme Autorisierung von Zahlungen mit Face ID soll Dritt-Wallets möglich werden.

In Reaktion auf den Digital Markets Act hat Apple weitreichende Änderungen für iOS 17.4 in Aussicht gestellt, darunter die Zulassung alternativer App-Marktplätze und anderer Browser-Engines auf iPhones. Diese Änderungen gelten in den 27 EU-Mitgliedsstaaten, die Öffnung der NFC-Schnittstelle im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).

(lbe)