Langzeitplanung der ESA: Erster Schritt für Mission zu Saturnmond Enceladus

In etwa 20 Jahren will die ESA eine ambitionierte Mission zu einem Eismond schicken. Nun gibt es eine erste Vorentscheidung dazu, welcher das sein könnte.

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Eisige Oberfläche mit einer Sonde und dem Saturn im Hintergrund

(Bild: ESA)

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Die Europäische Weltraumagentur hat einen ersten Schritt hin zu einer Forschungsmission zum Saturnmond Enceladus gemacht, die in 20 Jahren beginnen könnte. Unter mehreren möglichen Zielen wurde der Eismond jetzt als das potenziell ergiebigste ausgemacht, vor allem in Bezug auf die Suche nach jetzt existierendem, außerirdischem Leben.

Eine Expertenkommission hatte ermitteln sollten, was mit den Ressourcen der 2040er-Jahre geleistet werden könnte. Die Bedeutung solch einer Mission könnte enorm sein, heißt es von der Wissenschaftschefin der ESA, Caroline Mundell. Sollte Europa sie umsetzen, wäre man bei der Erforschung des Sonnensystems wieder einmal ganz vorne dabei, meint sie. Noch gibt es aber keine Entscheidung dazu.

Wie die Forschungsgruppe zusammenfasst, hatte sie den Auftrag für eines von insgesamt drei Forschungsfeldern im Rahmen des ESA-Programms Voyage 2050 ein geeignetes Ziel zu finden. Neben Enceladus kamen demnach noch der Saturnmond Titan und der Jupitermond Europa infrage. Enceladus hat sich demnach durchgesetzt, weil es unter dessen Oberfläche flüssiges Wasser gibt, er über eine Energiequelle verfügt und dort bereits vielversprechende Chemikalien nachgewiesen wurden. Eine mögliche Sonde könnte ihn und weit hochgeschleudertes Material aus der Umlaufbahn heraus erforschen. Ziel wäre aber gleichzeitig auch die Entnahme von Proben an der Oberfläche, unter der Leben existieren könnte.

Der jetzt vorgestellte und online abrufbare Bericht ist nun der erste Schritt auf dem Weg zu einer möglichen Mission. Zwei weitere sollen darlegen, wie man Exoplaneten beziehungsweise die Frühzeit des Universums weiter erforschen könnte. Wenn die vorliegen, dürfte über die nächsten Schritte entschieden werden. Die ESA erklärt, dass sie sich aktuell in jenem Planungszyklus befinde, der 2005 formuliert wurde. Das unterstreiche, wie wichtig derart langfristige Planungen sind. Sollte an dem Plan einer Mission zu Enceladus festgehalten werden, könnte eine Sonde "in den frühen 2040er-Jahren" mit einer Ariane 6 gestartet werden. Ankommen würde sie dann etwa zehn Jahre später.

(mho)