Angestellte: Wir müssen um Meetings herum planen, um Zeit für Arbeit zu haben​

Halten Meetings Sie auch von der Arbeit ab, obwohl kaum was dabei rauskommt? Dann sind Sie laut einer Umfrage nicht allein.​

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Man mit Kopfhörern vor Laptop mit Videkonferenz

(Bild: fizkes/Shutterstock.com)

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Die Meetingkultur in deutschen Büros lässt laut einer Studie des Softwareanbieters Atlassian zu wünschen übrig. Demnach gaben 80 Prozent der deutschen Befragten an, dass Meetings in der Regel wenig zielführend seien. 45 Prozent hätten erklärt, dass sie Besprechungen häufig ohne eine klare Vorstellung von den nächsten Schritten oder der konkreten Aufgabenverteilung verlassen. In den meisten Fällen (71 Prozent) endeten Meetings sogar mit der Planung weiterer Follow-up-Termine.

Zugleich erwiesen sich die häufigen Meetings auch als Zeiträuber: 78 Prozent der Befragten hätten angegeben, dass sie ihrer eigentlichen Tätigkeit kaum nachkommen können, wenn sie an allen eingetragenen Besprechungen teilnehmen. 43 Prozent müssten ihre Arbeit sogar um ihre Besprechungen herum planen, um überhaupt produktiv arbeiten zu können. In der Folge machten 44 Prozent der deutschen Befragten mehrmals die Woche Überstunden, weil die wachsende Anzahl der Meetings sie von anderen Aufgaben abhält. Am Ende eines besprechungsreichen Tages fühlten sich 70 Prozent komplett ausgelaugt.

Büroangestellte nutzen Meetings der Studie nach für verschiedene Zwecke, unter anderem das Treffen gemeinsamer Entscheidungen (50 Prozent), Austausch von Informationen und neuen Ideen (45 Prozent), Zieldefinitionen (51 Prozent) und Status-Updates (33 Prozent). Die Studienautoren von Atlassian empfehlen als Abhilfe gegen die Meetingflut, einen bewussteren Umgang damit. Meetings sollten aufs Notwendige begrenzt werden, wofür sich eine standardmäßige Meeting-Dauer von 15 statt 30 Minuten empfehle. Ebenfalls könnten vorm Meeting Aufgaben identifiziert werden, die auch durch andere Formen der Zusammenarbeit produktiver erledigt werden könnten. Informationen könnten auch orts- und zeitunabhängig bereitgestellt, sodass Teammitglieder unabhängig voneinander darauf zugreifen können.

An der von Atlassian beauftragten und durch das Marktforschungsunternehmen Wakefield durchgeführten Online-Erhebung haben den Angaben nach insgesamt 5.000 Büroangestellte aus fünf Ländern teilgenommen (je 1.000 Befragte aus Deutschland, Frankreich, Vereinigte Staaten, Australien, Indien). Das Ergebnis lag der iX-Redaktion schriftlich vor.

(axk)